
Fast scheint es so, als wären Elfriede und Eberhard Binder die „bekanntesten Unbekannten“ der ostdeutschen Illustrationskunst. Mehr als 800 Bücher hat Eberhard Binder illustriert, darunter viele Gemeinschaftswerke mit seiner Ehefrau Elfriede Binder. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr groß, dass der geneigte Bücherfreund gleich mehrere Titel in seiner Sammlung findet, denen das Grafiker-Ehepaar eine eindrucksvolle Optik geschenkt hat.

Der Maler Paul Goesch (1885–1940) gilt als Visionär der Moderne. Paul Goesch war aber auch langjähriger Psychiatrie-Patient und wurde 1940 im Kontext der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen in der Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet.
In dem Langzeit- Projekt setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Leben und dem Werk von Paul Goesch auseinander.

Es ist bekannt, dass kleine Theaterstücke, gespielte Szenen gerade in der dunklen Jahreszeit helfen, keinen Winterblues aufkommen zu lassen und auf die Weihnachtsfeiertage einzustimmen. Deshalb führen Kinder aus dem „Sonnensegel“-Schauspielkurs unter Leitung von Michelle Schmidt Samstag (03.12.) auf dem Gotthardtkirchplatz die szenische Collage “Lachen mit Heinz Ehrhardt“ auf (15.00 Uhr) auf und bei einbrechender Dunkelheit ist am selben Tag das Schattentheater „Ein Wintermärchen“ nach Shakespeare zu sehen (Samstag, 17.00 und 18.00 Uhr).

Herbstzeit ist „Drachenzeit“. Doch diesmal geht es nicht um die buntgeschmückten Flugobjekte aus Papier, die in den Herbstmonaten den Himmel durchpflügen, sondern in der neuen Ausstellung der Galerie „Sonnensegel“ in der Fouqué- Bibliothek tummeln sich die Drachen aus Ritter- und Fantasy-geschichten auf den Zeichenblättern. Die Fabelwesen sind Schöpfungen von Kurskindern der Brandenburger Kunstschule im Alter zwischen 8 und 16 Jahren. Ihre gedruckten Illustrationen sind im diesjährigen originalgrafischen Kinder- Kunst- Kalender der Galerie zusammengefasst, welcher nun der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

Wenn am 08. Oktober 2023 die diesjährige Sonnensegel-Herbstausstellung mit Arbeiten von Olaf Wegewitz eröffnet wird, ist die Veranstaltung auch die Fortsetzung einer kleinen Traditionslinie der Galerie und der Verweis auf ein Stück DDR- Geschichte. Olaf Wegewitz ist nach Hans-Hendrik Grimmling und Frieder Heinze bereits der dritte Künstler des legendären 1. Herbstsalons in Leipzig (1984), der in der Galerie „Sonnensegel“ ausstellt. „Sedimente“ nennt der Künstler seine Werkschau. Der Titel löst Assoziationen mit Begriffen wie Geschichtetes oder Bodensatz aus.

Zum dritten Mal hat die Galerie „Sonnensegel“ befreundete Künstlerinnen und Künstler eingeladen, gemeinsam einen „BRANDENBURGER BILDERBOGENS“ zu gestalten. In diesem Jahr werden sechzehn mehrfarbige Originalgrafiken in Postkartenformat zum Thema „Somnambul“ entstehen, welche am Tage der Druckkunst 2023 zum dritten „BRANDENBURGER BILDERBOGEN“ vereint werden.