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Seit der Entdeckung des Eisens als formbares Material durch den Menschen hat dieser Urstoff nicht nur maßgeblich die Entwicklungswege der menschlichen Gesellschaft beeinflusst, sondern übt auch bis heute eine ungebrochene Faszination auf Nutzer und Betrachter aus. Das mag an den Gegensätzen liegen, die das Metall in seiner Metamorphose vom Erz zum nutzbaren Gegenstand vereint: Hitze und metallische Kühle, Härte und Metallfluss werden mit Werkstoff verbunden. Aus der Allgegenwärtigkeit des Eisens rührt auch die Popularität des Schmiedehandwerks. Da es sich um einen der ältesten Berufe der Menschheitsgeschichtehandelt, ranken sich um das Tun seiner Protogonisten seit Anbeginn zahlreiche Mythen sowie Geschichten und in der Phantasie der Menschen griffen sogar Götter zu Amboss und Hammer. Zu den modernen Nachfolgern eines Hephaistos oder Vulcanus zählt Olaf Hannemann. Auch der gelernte Werkzeugmacher zeigt sich von der Tradition der Schmiedekunst und den Möglichkeiten des Materials tief beeindruckt: „Die Entscheidung für Metallgestaltung ist bei mir früh gefallen, und ich habe sie nie bereut. Was mich dabei begeistert, ist, dass ich den gesamten Prozess vom Rohling bis zum fertigen Objekt komplett selbst in der Hand habe. Da wird gedreht, gefräst, geschweißt und eben geschmiedet. .. Im Prinzip ist Schmieden ganz einfach: ich habe eine Idee, mache eine Skizze. Und dann entsteht durch meine Hände … Arbeit, mit Hilfe von Feuer und Hammer ein Ergebnis. Der Umgang mit dem Element Feuer, mit einfachen Materialien verbunden mit dem Einsatz des ganzen Körpers, das macht mir beim Schmieden Spaß und ist einfach ein gutes Gefühl." Resultat dieses Gestaltungsprozesses sind Objekte und Figuren, welche in vielfältiger Form die Möglichkeiten des metallenen Materials ausloten. Mit der Gestaltung filigraner Windspiele gelingt es Olaf Hannemann, die Schwere der Materie in eine spielerische Leichtigkeit der Form zu übersetzen. Betrachtet man seine Metallskulpturen so erlebt man die Übersetzung des Naturvorbildes in phantasievolle Darstellungen von abstrahierten Tierdarstellungen und Bildlösungen, die auch in abstrakte Gestaltungen münden können.
Ergänzend zur kleinen Werkschau des Metallgestalters sind in der Ausstellung Fotoarbeiten von Schülern des von Saldern- Gymnasiums zu sehen, die sich im Rahmen ihres Kunstunterrichts mit „Eisernen Welten“ beschäftigten. So besuchten die Gymnasiasten das Industriemuseum in Brandenburg a. d. Havel und spürten den Hinterlassenschaften der Metallschmelze in den riesigen Hallen des alten Stahlwerks nach. Beeindruckt sprachen sie in ihren Reflexionen von einem „Eisernem Land, das von innen heraus glüht“, von Zeichen, die sie an „harte Kratzspuren und Menschennarben“ erinnern. Die Erfahrungen aus dieser Kursarbeit ließen den Wunsch entstehen, auch in der Schmiedewerkstatt von Olaf Hannemann auf Motivsuche zu gehen. Ergebnisse dieser Exkursion werden dann ab Dezember 2014 im Rahmen der aktuellen Ausstellung zu sehen sein.
Olaf Hannemann
Jahrgang 1967
geboren und aufgewachsen in Berlin
gelernter Werkzeugmacher
arbeitet seit 1988 freiberuflich
als Metallgestalter, Schmied und Schlosser
Studienaufenthalte und Ausstellungen in Polen, Italien, Israe und der Schweiz
Eiserne Welten
Eine ganz andere Welt parallel zu unserer
rostig und doch heil, Kalt aber auch warm,
heiß und doch kühl,
voller Licht und voller Schatten,
leer aber gleichzeitig voll,
offen und doch geheimnisvoll,
Feuer ohne Wärme.
Eine Reise ohne Anfang und Ende
Eine Welt so grundverschieden
und doch einig!
Eine Welt so kontrastreich und voller Details
Eisernes Land, das von innen hinaus glüht.
Voller Farbe, Formen, Splitter, Detail, Härte,
voller Assoziationen.
Schwer zu fassen, noch schwerer einzufangen!
Eine eiserne Welt …
Ann- Kathrin Rößling, Schülerin, 17 Jahre