Montag: | 08:00 - 16:00 Uhr |
Dienstag: | 08:00 - 16:00 Uhr |
Mittwoch: | 08:00 - 16:00 Uhr |
Donnerstag: | 08:00 - 16:00 Uhr |
Freitag: | 08:00 - 16:00 Uhr |
Samstag: | geschlossen |
Sonntag: | geschlossen |
Wenn Künstler auf ihr Publikum treffen, interessiert die Rezipienten sehr oft, wie lange der bildnerisch Tätige für sein Werk gebraucht habe. Diese Frage ist bei Malern, Grafikern und Bildhauern nicht sehr beliebt. Sagt doch die Antwort selten etwas über künstlerische Qualitäten und Inhalte aus. Im Falle des Illustrators Jens Harder, dessen Arbeiten demnächst in der Galerie „Sonnensegel“ zu sehen ist, sind derartige Angaben schon sinnvoll, um die Dimensionen seines Tuns zu begreifen.
Auch wenn man mittlerweile weiß, dass der Comic bzw. die graphic novel ein Medium ist, dass so gut wie jedes Thema erzählen und vertiefen kann, erscheint das sein Vorhaben sehr ambitioniert. Nicht weniger als 14 Milliarden Evolutionsgeschichte, vom Urknall bis zur Gegenwart, inklusive eines Ausblicks auf die Zukunft des Menschen will er in vier Comic- Bänden darstellen. Zwei Alben sind schon erschienen („Alpha“ und „Beta I“) und es zeichnet sich ab, dass der Illustrator nach Fertigstellung des Projektes mehr als 1000 Seiten mit über 7000 Panels (Einzelzeichnungen) gefüllt haben wird. 2004 hat Jens Harder sein Magnum Opus begonnen, 2021 will er mit dieser Arbeit fertig sein, aber schon jetzt gibt es für das Brandenburger Publikum die Gelegenheit, die (fast) gesamte Geschichte der Welt mittels Originalzeichnungen aus den Bänden „Alpha“ und „Beta I“ zu erleben. Ergänzt wird die Bilderschau durch Zeichnungen aus zwei weiteren Veröffentlichungen des Berliner Künstlers. Zu sehen sind Bleistiftzeichnungen zum jüngst erschienenem „Gilgamesch“- Epos und Blätter aus dem Album „Leviathan“.
Die ausgestellten Illustrationen aus den mit mehreren internationalen Preisen bedachten Büchern dokumentieren nicht nur den handwerklich eindrucksvollen Zeichenstil des Grafikers, sondern zeigen auch die lange Entstehungsphase eines Comicalbums vom handflächengroßen Layout- Skript bis zur digital kolorierten fertigen Buchseite.
Jens Harder wird zur Vernissage anwesend sein. Er druckt mit den Ausstellungsgästen ein originalgrafisches Ausstellungsplakat und signiert am Büchertisch seine Alben.
Die Ausstellungseröffnung findet am 13. Oktober 2018, 16.00 Uhr in der Galerie am Gotthardtkirchplatz statt
VITA
Jens Harder wurde 1970 geboren, er studierte Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und arbeitet als freier Grafiker und Illustrator in Berlin. 1999 gründete er zusammen mit Studienkollegen die Comicgruppe Monogatari, an deren Kollektivalben er in der folgenden Zeit eigene Beiträge veröffentlichte. Sein erstes eigenes Buch brachte er 2003 bei dem französischen Verlag Éditions de l'An heraus. Das etwa 150 Seiten umfassende Album mit dem Titel "Leviathan" ist eine dramatisierte Geschichte um einen Pottwal und beinhaltet außer Textstellen von beispielsweise Herman Melville und Thomas Hobbes, die in vier Sprachen abgedruckt sind, keinen Text. Für dieses Werk erhielt Harder beim Comic-Salon Erlangen 2004 den Max-und-Moritz-Preis für die "beste deutschsprachige Comic-Publikation". Der Band »Alpha ...directions« kam 2010 bei Carlsen heraus und wurde im selben Jahr ebenfalls mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet. 2011 erhielt Jens Harder für »Alpha ...directions« den Hans-Meid-Preis für Buchillustration.