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Es gibt wohl kein ostdeutsches Buchregal, in dem sich nichts Gedrucktes befindet, das von dem Grafiker und Illustrator Werner Klemke gestaltet wurde. Für über 800 Buchprojekte zeichnete Klemke verantwortlich und hat Klassiker der Illustrationskunst geschaffen wie die meisterlichen Holzstiche zum Decamerone des Giovanni Boccaccio, die Simultandarstellungen zu den Grimmschen Hausmärchen oder die Kreidezeichnungen zum „Stier Ferdinand“ Aber nicht nur Bücher interessierten den Berliner Künstler. Er entwarf Schallplattenhüllen, Briefmarken, Bühnenbilder, Postkarten, Plakate, Exlibris und zeichnete zeitlebens für die Presse. Legendär wurden seine 423 Titelzeichnungen für die Monatszeitschrift „Das MAGAZIN“, die er über einen Zeitraum von 35 Jahren schuf.
Einen Tag vor dem 100. Geburtstag von Werner Klemke eröffnet die Galerie „Sonnensegel“ eine Kabinett-ausstellung zu Ehren des wohl bedeutendsten ostdeutschen Illustrators und Buchgestalters im vergangenen Jahrhundert. Die Ausstellung bietet nicht nur die Möglichkeit, sich viele der Klemke- Illustrationen in Erinnerung zu rufen, sondern Kinder und Jugendliche können sich auch in Techniken ausprobieren, die der Berliner Künstler für seine Darstellungen nutzte.
Ebenso wird die erst kürzlich bekannt gewordene Tatsache, dass sich Werner Klemke als Soldat im Zweiten Weltkrieg dem Widerstand in Holland anschloss und seine künstlerischen Fähigkeiten einsetzte, um jüdischen Menschen zu helfen, im Rahmenprogramm der Ausstellung thematisiert.
12. 03. 1917 in Berlin- Weißensee geboren
1936 Abitur am humanistischen "Köllnischen Gymnasium" in Berlin, danach Beginn einer Ausbildung als Zeichenlehrer in Frankfurt/ Oder
1938 wird zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen
1945 Internierung in Ostfriesland, dort erste Veröffentlichungen im
Steindruck und Holzstich
1951 Dozent für Holzstich und Buchillustration an der Hochschule
für bildende und angewandte Kunst in Berlin- Weißensee
1955 Beginn der Titelgestaltung für die Monatszeitschrift „DAS MAGAZIN“
1956 Berufung zum Professor für Buchgrafik und Typografie
Mitbegründer der Pirckheimer- Gesellschaft
1961 Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR
1975 Ehrenbürgerschaft der italienischen Stadt Certaldo (Geburts- und Sterbeort Giovanni Boccaccios)
24. 08. 1994 gestorben in Berlin- Weißensee