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„Berlin. Halleluja Berlin. .... Alle wollen dahin. Deshalb will ich das auch.“, heißt es im Brandenburg- Lied des Kabarettisten Rainhald Grebe. In dem mittlerweile zur inoffiziellen Landeshymne aufgestiegenen musikalischen Stück wird der Gegensatz zwischen der hektischen Atmosphäre in der Bundeshauptstadt und der scheinbar verschlafenen, angeblich renaturalisierten Provinz beschworen. Dieser Dualismus ist auch Inspiration für den Künstler Uwe Tabatt. Berlin hat er nie aus den Augen verloren, auch wenn er seinen Wohn- und Arbeitssitz seit geraumer Zeit vom quirligen Stadtbezirk Kreuzberg in die eher beschauliche Gemeinde Glienicke/Nordbahn verlegt hat. Hier ist die Nähe zum Gegenpol des ständig wachsenden Molochs Großstadt schneller herstellbar, Natur direkter erlebbar. Aber Uwe Tabbat ist kein drohender Mahner, der natürliche und gebaute Umwelt des Menschen in sich ausschließender Gegensätzlichkeit zeigt. Vielmehr sind seine Gemälde und Installationen der nicht humorfreie Versuch, auf den ersten Blick Unvereinbares in einem neuartigen symbiotischen Miteinander zu zeigen. Die dargestellten Verschmelzungen von Objekten der Natur mit Alltagsgegenständen oder Architektur zu biomorphen Formen schärfen den Blick des Betrachters für seine Verantwortung im Wechselverhältnis Mensch und Umwelt. Dabei bedient sich Uwe Tabatt gekonnt verschiedener Stilmittel moderner Kunst. Elemente der Pop Art werden, genau wie surreale Einflüsse, in die Gegenwart übertragen, ausgediente Konsumgüter erhalten wie einst bei den Readymades oder in der Objektkunst eine zweite Chance als Teil eines Kunstwerkes. Die montierten Gebrauchsgegenstände sprengen die Zweidimensionalität des Malgrundes, werden zur Skulptur, die der Künstler „Urbanismen“ nennt. Aber auch ein Dschungel ganz anderer Art beschäftigt Uwe Tabatt. Das eigene Erleben eines Rechtsstreites war Motivation, Begrifflichkeiten und Rituale aus dem Bereich der Justiz zu hinterfragen und in hintersinnige Kausalitäten zu bringen. Inhaltlich liegen diese Arbeiten aus der „Law & Order“- Reihe dicht an einem dritten großen Themenkreis des Künstlers. Berliner Bär und Brandenburger Adler agieren in vielen bildlichen Darstellungen als Protagonisten ihrer Bundesländer bzw. als Versinnbildlichung der „Befindlichkeiten“ von Berlinern und Brandenburgern. Uwe Tabatt registriert sehr wohl, dass es Trennendes gibt, was für ihn aber durchaus eine Chance darstellt. Stärken und Schwächen der Verhältnisse in den beiden Regionen gleichen sich seiner Meinung nach aus und befördern letztendlich die Erkenntnis, dass die Länder zusammengehören, sich gegenseitig brauchen. Oder wie Rainhald Grebe in einem weiteren Text schrieb:
„Ich liebe die Unterschiede. Juhu! Hallo!
Ja schön, schön, schön, dass es sie noch gibt.
Ich dachte ja schon es gäb' gar keine mehr,
Unterschiede. Ich hab mich grad ganz doll in euch verliebt.“
Uwe Tabatt
1966 in Berlin geboren und nach einer Ausbildung als Fotograf und Studium Druck an der Hochschule für Künste Berlin arbeitet Uwe Tabatt seit 1990 als freischaffender Künstler. Die prägendste Zeitr davon, 15 Jahre in einem Atelier im Herzen Kreuzbergs. Schon immer ging der Blick über den Hinterhof hinaus auf eine sich ständig verändernde Stadt.
Wichtige Ausstellungsorte waren bisher das Auswärtige Amt in Berlin sowie die Landtage von Brandenburg in Potsdam und von Sachsen- Anhalt in Magdeburg sowie der Justizpalast in München.